BFW-Dortmund

Brasilianische Studenten suchen im BFW nach Ideen für Reha

Brasilianische Studenten

Berufliche Rehabilitation – alleine diesen Begriff, den kennt kaum einer in Brasilien. Doch mittlerweile hat es sich bis nach Lateinamerika herum gesprochen, dass es in Deutschland dieses besondere System für Menschen mit Handicap gibt. Wer nach einem Unfall oder einer chronischen Erkrankung seinen ursprünglichen Job nicht mehr ausüben kann, der bekommt in einem neuen Beruf eine zweite Chance auf dem Arbeitsmarkt. Doch wie funktioniert das? Um sich die Qualifizierungen einmal ganz genau anzuschauen, haben brasilianische Studentinnen und Studenten gemeinsam mit ihrer Professorin das Berufsförderungswerk Dortmund besucht und waren tief beeindruckt.

Professorin Fabiana Faleiros von der University of São Paulo unterrichtet im Bereich Rehabilitation. In Deutschland ist das ein eigener Studiengang – in Brasilien lediglich ein! Fach. Berufliche Wiedereingliederung nach einem Unfall oder einer chronischen Erkrankung – so etwas gibt es in Brasilien nicht. „Wie Sie sich hier im BFW, also in Deutschland, generell um Menschen, die Hilfe brauchen, kümmern, das ist bewundernswert“, sagt Prof. Fabiana Faleiros. „Wir sollten uns da einiges abgucken.“ Die Professorin hat über die TU Dortmund für den Besuch im BFW geworben und hat damit besonders brasilianische Studenten angesprochen. Sie wollen Botschafter für berufliche Rehabilitation in Brasilien werden.

Ein Blick in die BFW-Werkstatt. Hier werden Teilnehmer in technischen Berufen qualifiziert. Jeder, der hier an den Maschinen lernt, hat nach der Umschulung schon einen Arbeitsplatz sicher. „Es ist ein so gutes System. Sie vermitteln hier so viel Wissen, mit dem die Menschen trotz Beeinträchtigung wieder einen Job bekommen, das finde ich sehr gut“, ist Elias Tristão da Silva Neto beeindruckt. Der junge Student macht zurzeit ein Auslandssemester an der TU in Dortmund.

Der Weg in die berufliche Reha führt über ein Assessment. Gesucht wird nach einem neuen Berufsfeld. Das BFW bietet hier Unterstützung. Nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit wird im sogenannten Reha-Ass getestet, sondern auch intellektuelle Fähigkeiten und psychische Belastbarkeit. Die brasilianische Studentengruppe ließen sich die Tests genau erklären und machten viele Fotos, damit sie ihre Eindrücke zu Hause ganz genau schildern können. So ganz neu waren einige Tests dann aber doch nicht: Der IQ, also der Intelligenztest, wird weltweit nach gleichen Standards durchgeführt.

Und wie soll das System „berufliche Rehabilitation“ jetzt nach Brasilien gebracht werden? Prof. Fabiana Faleiros weiß, dass so etwas nicht von heute auf morgen geschieht. „Wir werden vom Berufsförderungswerk zu Hause erzählen und zeigen, wie wertvoll es ist, Menschen mit Beeinträchtigung eine neue Chance zu geben und wie wichtig sie als neue Fachkräfte für den Arbeitsmarkt sind.“

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