BFW-Dortmund

Ehemaliger Animateur macht sich fit für ganz neuen Job

Sommer. Sonne. Ferienlaune. Am Strand von Hurghada in Ägypten ist jede Menge los und mittendrin steht Sven Hedwig. Der Gelsenkirchener ist braungebrannt und sorgt für Stimmung. Mal trommelt er eine Volleyball-Mannschaft zusammen, dann sucht er Mitstreiter fürs Boccia-Spiel im Sand oder für ein Fußballspiel. Sven Hedwig ist gut als Animateuer und topfit. Der gelernte Tischler wollte raus aus dem Ruhrgebiet und hat es geschafft. Zumindest dachte er das damals mit 27 Jahren.

“Ich habe den Job als Animateur in Ägypten wirklich gerne gemacht. Doch dann wurde ich krank”, erzählt Sven Hedwig. “Ich musste zurück nach Deutschland und wußte erst einmal gar nicht wie es weitergehen sollte.” Der Leistenbruch in Ägypten war erst der Anfang einer immer stärker werdenden Erkrankung. Das wußte Sven Hedwig zum Glück damals nicht. Nachdem er den Bruch auskuriert hatte, suchte er sich einen neuen Job. “Ich habe mich bei einer Zeitarbeitsfirma anstellen lassen. Vollzeit. Irgend ‘was muss man ja machen”, beschreibt er seine damaligen beruflichen Wege. Vom Animateuer wurde er zum Monteur. Sven Hedwig setzte Waffen jeder Art zusammen. Ein Traumberuf war das nicht, aber das Geld reicht für seinen Lebensunterhalt. Bis 2013 lief alles gut – dann kam für den damals 33-Jährigen der nächste Rückschlag. Bandscheibenvorfall.

“Bei mir ist das mit den Knochen leider erblich bedingt – da kann man nichts machen. Nach dem Leistenbruch, hatte ich zwei Bandscheibenvorfälle und musste dreimal operiert werden”, berichtet Sven Hedwig. Ein ganzes Jahr lang konnte er überhaupt nicht arbeiten. Nach den Krankenhausaufenthalten ging er in die medizinische Reha und dort wurde klar, dass er nie mehr über acht Stunden hinweg an einer Werkbank arbeiten kann. Sven Hedwig: “Da war dann wieder alles futsch und da wußte ich dann wirklich gar nicht mehr, wie es weitergehen kann.” Sehr angeschlagen habe er sich damals gefühlt und ohne Perspektive. “Ich war doch noch viel zu jung, um überhaupt nicht mehr zu arbeiten.” Über die Deutschen Rentenversicherung Westfalen erfuhr er vom Berufsförderungswerk Dortmund. Umschulungen in 40 verschiedenen Berufen werden hier angeboten, für Menschen, die in ihrem ursprünglichen Job nicht mehr arbeiten können und als berufsunfähig eingestuft worden sind. Berufliche Rehabilitation nennt sich das. Während der Qualifzierung gibt es medizinische oder auch psychologische Unterstützung. Doch welcher Beruf ist für Sven Hedwig geeignet? 

“Ich war zuerst in einer Berufsfindungsmaßnahme. Das ist ein Check über mehrere Wochen”, erzählt der heute 39-Jährige. Der Check beinhaltet verschiedene Tests und Gespräche. Es wird sehr viel Wert auf die Wünsche der Teilnehmer gelegt. Die Wahl fiel bei Sven Hedwig schließlich auf eine Umschulung als Einrichtungsberater für Küchentechnik. Als gelernter Tischler kann sich Sven Hedwig besonders gut im Küchenbau einbringen und perfekt beraten. Das hat auch sehr schnell sein Praktikumsbetrieb, das Möbelhaus Poco, in Arnsberg, erkannt. “Das Team rund um den Marktleiter Herrn Müller ist einsame Spitze. Ich habe mich sofort wohl gefühlt und bekam viel Hilfe”, schwärmt Sven Hedwig. Nach nur vier Wochen Praktikum wurde ihm bei Poco eine Anstellung als Küchenberater angeboten. “Der Job gefällt mir gut. Jetzt habe ich endlich wieder Kontakt zu Menschen. Küchen zu planen, besonders die günstigen, das ist eine echte Herausforderung”, sagt er. Anderen, die so wie er plötzlich ihren ursprünglichen Job nicht mehr machen können, rät er, nicht den Kopf hängen zu lassen. “Ich hab mit dem Berufsförderungswerk Dortmund meinen Neufang geschafft. Wenn man will, dann klappt das auch.”

Die Qualifizierung zum Einrichtungsberater ist eine verkürzte Umschulung. Sie dauert 8 Monate. Schon während dieser Zeit unterstützt das BFW Dortmund die Teilnehmer bei ihrer Suche nach einem geeigneten Praktikumsbetrieb. Wer hier einen guten Eindruck hinterläßt, wird häufig, so wie Sven Hedwig von dem Unternehmen übernommen. Die Maßnahme wird unter anderem auch mit einem Bildungsgutschein durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter gefördert.

Kontakt:
Silvia Schütte
Zentrale Ansprechpartnerin
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Tel: 0231 7109-208

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